Wenn das Baby auf sich warten lässt

Schwangerschaft warten

Wenn der errechnete Termin überschritten ist, wird man wirklich ungeduldig. Man fragt sich, ob mit dem Baby auch wirklich alles in Ordnung ist, die Aufregung vor der Geburt steigt und um einen herum werden alle nervös.

Was heißt es über den errechneten Termin zu gehen?

Eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen, das sind 280 Tage, in denen das Baby in einem heranwächst. Der voraussichtliche Entbindungstermin wird anhand der durchschnittlichen Zykluslänge und des ersten Tages der letzten Periode errechnet, bei mir war es der 11. Juli 2019. Diese Rechenweise hat sich bewährt, da die meisten Frauen zwar den ersten Tag ihrer letzten Regelblutung kennen, jedoch nicht den Tag ihres Eisprungs benennen können. Es ist auch schwierig, man weiß zwar, dass dieser ca. 14 Tage nach der letzten Regelblutung stattfindet, jedoch spürt man diesen in der Regel nicht.

Auch andere Faktoren spielen hierbei eine Rolle, wie z.B., dass die Spermien des Mannes bis zu sieben Tagen in der Scheide einer Frau überleben können und das der Eisprung nicht immer genau auf den 14. Tag fällt. So kommt es zu Abweichungen des tatsächlichen Befruchtungsmoments und die Geburt findet etwas früher oder eben später statt. Deshalb wird auch gesagt, dass man 14 Tage vor und nach dem errechneten Termin mit der Geburt rechnen kann. Dann gibt es aber immer auch Babys, die zwar in diesem Zeitraum zur Welt kommen und die Geburt auch nicht eingeleitet wurde o.ä., denen man trotzdem sie den Startschuss zur Geburt selbst gegeben haben ansieht, dass sie ruhig noch ein paar Tage hätten drinnen bleiben können.

Oder auch Babys wie unseren kleinen Schatz, der schon so gut wie keine Käseschmiere mehr hatte und somit auch schon deutliche Reifezeichen aufweist. Auch das Befinden der Mutter kann eine Rolle spielen, viele Geburten lassen z.B. auf sich warten, wenn die Schwangere durch z.B. eine Erkältung geschwächt ist. Es spielen einfach viele Faktoren eine Rolle, wenn es um das Thema Geburt geht. Man sollte sich also nicht zu sehr auf diesen Termin versteifen und einfach guter Hoffnung die noch ruhigen Tage genießen.

Tatsächlich ist es auch falsch ab dem errechneten Termin von Übertragung zu sprechen, dies ist erst 14 Tage später der Fall. Häufig warten die Ärzte bis 10 Tage nach dem Termin und schauen dann ganz individuell nach dem Baby, der Plazenta und dem Fruchtwasser. Dann wird entschieden, ob eine Geburt eingeleitet werden sollte. Übrigens kommen die meisten Babys tatsächlich erst nach dem errechneten Termin zur Welt.

Die Frauenarzttermine

Geht man in seiner Schwangerschaft über den errechneten Termin, finden die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt nun alle zwei Tage statt. Meine Frauenärztin fragte mich wie es mir geht, ob ich es noch aushalte und ob sie mir schon eine Einweisung in die Klinik zur Einleitung geben solle.  Und Das schon beim ersten Termin nach dem 16. April 2020, was mich schon leicht gestört hat. Ich bat sie, zunächst zu schauen wie es dem kleinen in meinem Bauch geht, sie machte einen Ultraschall und es war alles super. Die Plazenta und auch das Fruchtwasser sahen wunderbar aus und auch die Nabelschnur, die sie gleich mit untersuchte, leistete noch ganze Arbeit.

Sie erklärte mir, dass eine Plazenta, also der Mutterkuchen quasi ein Ablaufdatum hat, desto näher es zum errechneten Termin geht, desto mehr kann sie auch verkalken und irgendwann ist die Versorgung des Babys nicht mehr gewährleistet. Bei mir sieht alles noch sehr gut aus, die Plazenta arbeitet weiter ohne Einschränkungen, Verkalkungen sind nicht zusehen und ich kann gerne noch abwarten, wenn ich denn will. Das kommt mir gelegen, eine Einleitung möchte ich wirklich vermeiden und dem Baby selbst die Möglichkeit geben, von sich aus den Startschuss abzugeben. Ganz gleich wie beschwerlich alles geworden ist, ich werde diese Tage noch überstehen, für mein Baby. Er wird schon noch seine Gründe haben, weshalb er sich noch nicht auf den Weg gemacht hat.

Drei Mal fanden die Termine nach dem errechneten Termin bei meiner Ärztin statt, bei jedem Termin sah alles noch wunderbar aus, das Baby ist gut versorgt und mein Muttermund ist noch verschlossen. Beim letzten Termin konnte sie eine winzig kleine Öffnung ertasten, was mich auf ein Ende hoffen ließ. Es sollte auch bald losgehen, was ich zu dem Zeitpunkt weder wusste noch ahnte.

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