Beschwerden während der Schwangerschaft

Schwangerschaftsbeschwerden

Kaum eine Schwangerschaft geht ohne Beschwerden einher, sei es die allbekannte morgendliche Übelkeit, bis hin zu Wassereinlagerungen in den unteren Extremitäten.

Wie es mir erging

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, eine wirklich angenehme Schwangerschaft erlebt haben zu dürfen. Typischen Beschwerden, wie die morgendliche Übelkeit sind z.B. ganz an mir vorbeigegangen. Anfangs war ich schon fast verunsichert, dass irgendetwas nicht in Ordnung sei, denn schließlich leidet fast jede Schwangere mehr oder weniger darunter. Es gab ganz zu Anfang nur eine Situation, bei der mir im wahrsten Sinne des Wortes kotzübel wurde. Das war, als der Test nicht mal einen wirklich erkennbaren Strich zeigte. Meine Eltern kamen auf einen Kaffee zu Besuch und meine Mutter beschrieb ein scheinbar wirklich leckeres Fischgericht. Ich esse keinen Fisch, kann den Geruch nicht ertragen und allein der Gedanke sorgte für schlimmste Übelkeit. Aber bei dem einen Mal blieb es zum Glück auch.

Ansonsten kann ich mich kaum beschweren, so ganz ohne Wehwehchen ging es dann ja doch nicht…

Karpaltunnelsyndrom

Es war so in der 19./20. Schwangerschaftswoche, als ich nachts mit schmerzenden Armen und tauben fingern aufwachte. Zunächst habe ich dem nicht viel Beachtung geschenkt, es wurde aber von Nacht zu Nacht schlimmer, bis ich schließlich 10-15 mal in einer Nacht davon wach wurde. Auch tagsüber bei der Arbeit, ich verkaufe ja handgefertigtes Hundezubehör, wurde es zusehends schlimmer und ich war teilweise nicht mehr in der Lage überhaupt zu arbeiten. Ich habe mir überlegt, meine Hebamme beim nächsten Termin einmal drauf anzusprechen. Sie hatte auch einige Ideen wie ich das Problem, welches übrigens aufgrund von Wassereinlagerungen bedingt durch die Schwangerschaft verursacht wurde, loswerden könnte. Eine Garantie dafür konnte sie mir natürlich nicht geben. Ich sollte folgendes ausprobieren:

  • Eiweissreicher essen
  • Viel Salz zu mir nehmen
  • Die arme in Meersalz baden
  • Salatgurke und Ananas essen
  • Lymphdrainage versuchen

Wenn alles nicht hilft, würde sie mir Kinesiologietape kleben und sollte das auch nichts bringen, Akkupunktur versuchen. Gesagt getan, habe meinen Speiseplan etwas auf den Kopf gestellt, mir ein Rezept zur Lymphdrainage besorgt und abgewartet. Leider ohne Erfolg, also rief ich parallel mal bei einer Neurologin an. Da ich schwanger bin, bekam ich auch recht schnell einen Termin. Sie untersuchte mich eingehend und verschrieb mir Schienen, die ich nachts tragen soll. Zeitgleich hat meine Hebamme mit Akkupunktur angefangen. So richtig brachte das alles nichts, allerdings konnte ich knapp vier Wochen später zumindest wieder fast schmerzfrei arbeiten. Wenn auch mein Mittel- und Ringfinger inzwischen komplett taub waren.

Als es auf das Ende der Schwangerschaft zuging, so ab der 37. Schwangerschaftswoche, war das Problem wie weggeblasen! Keine Schmerzen mehr, keine tauben Finger, einfach weg!

Sodbrennen

Ab Mitte meiner Schwangerschaft hatte ich mit Sodbrennen zu tun. Von einem Teelöffel Senf, bis hin zu Rennie und Gaviscon für Schwangere habe ich echt alles versucht. Leider hat nichts so richtig geholfen und ich konnte mir lediglich mit Rennie und Gaviscon ein wenig Linderung verschaffen. Kurz vor dem errechneten Termin (16. April 2020) um Ostern rum, wurde das Ganze so schlimm, dass ich mich nachts übergeben musste. Nichts konnte mir in diesem Moment mehr helfen, weder fast sitzend zu schlafen noch die Medikamente. Die Tage bis zur Entbindung ernährte ich mich von Wasser und Zwieback, etwas anderes war einfach nicht mehr auszuhalten. Mit der Geburt war es dann zum Glück sofort vorbei.

Symphysenlockerung

Zum Ende hin, also ab etwa der 35. Schwangerschaftswoche hatte ich mit den Auswirkungen einer Symphysenlockerung zu tun. Vor der Schwangerschaft wusste ich nicht einmal, dass es überhaupt eine Symphyse gibt, geschweige denn was das ist. Es handelt sich bei der Symphyse um die Schambeinfuge, welche durch das Hormon Relaxin während der Schwangerschaft gelockert wird.

Die Symphysenlockerung äußerste sich in Form von Schmerzen in der Leiste und im Rücken. Eigentlich schmerzte meine gesamte untere Körperhälfte, besonders wenn ich lief, stad oder die Beine spreizte.

Interessanterweise half mir laufen, also wirklich langsames gehen mit dem Hund. Nicht zu lange und echt gemäßigt, danach ging es mir dahingehend etwas besser! Die Schmerzen spüre ich auch jetzt, einige Zeit nach der Geburt leider immer noch, zwar nicht so ausgeprägt, aber sie sind da. Es kann wohl bis zu 12 Monate nach Entbindung dauern, bis alles wieder fest an seinem Platz ist.

Bewertungen: 4.8 / 5. 32